Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass ich den letzten Post noch in Hongkong schnell veröffentlichte bis es zum Boarding ging. Wie schnell die Zeit vergeht, ist echt unglaublich und gleichzeitig hat man das Gefühl, man wäre schon einen Monat hier. Aber ich kann euch sagen, die Zeit an sich war ein reinstes Auf und Ab, eine emotionale Achterbahnfahrt und so viel fürs Leben brauchbare wie in diesen anderthalb Wochen Australien, habe ich in meiner gesamten Schullaufbahn nicht gelernt.
Aber fangen wir also vorne an:
Throwback to Brisbane
06.11.15 -Der Tag an dem wir vollkommen fertig und übermüdet am fernen Brisbane Airport landeten und unsere Reise in Australien erst so richtig startete. Mitten in der Nacht ab ins Cab und schon -gut, das ist eine Untertreibung, 50 anstatt vorhergesagten 30 Dollar hat uns der Spaß gekostet- standen wir an einem Hang in einem Suburb Brisbanes und schauten völlig geflasht den flackernden Lichtern der Brisbane Skyline zu. Allein schon Berge sind bei mir daheim praktisch nicht existent.
Da waren wir also an unserer ersten Couchsurfing-Adresse (heißt, Leute bieten einfach ihr Zuhause für nix an um neue Leute kennenzulernen) in Down Under. Einziges Problem: Wo um Gottes Willen sind wir hier gelandet?! Das war zumindest unser erster Gedanke als die Nummer 17 augenscheinlich lediglich aus einer Garage bestand und sich dahinter Zimmer verbargen, die keineswegs den Fotos auf der Internetseite glichen. Das mulmige Bauchgefühl ließ auf jeden Fall nicht lange auf sich warten. Naja, ein Bett war immerhin vorhanden, sodass wir uns einfach mal fast überzeugt darauf einließen und den nächsten Tag abwarteten.
07.11.15 - „We moved“ war die zweisilbige Erklärung am morgen und damit war das Thema irgendwie auch wieder vom Tisch. Warum man die Bilder dann nicht ändert, ist uns bis heute ein Rätsel (vor allem weil die neue Wohnung bei Tageslicht mindestens genauso schnieke war), aber immerhin hatten wir eine Unterkunft und darauf kam es an.
Wir sind übrigens bei vier netten Herren untergekommen, von denen zwei mit großer Wahrscheinlichkeit gerade aus’m Hollister-Katalog erwacht sind, dem dritten, der ein bisschen wie eine etwas freakige, aber extremst bemühte Mama für uns war und dem eigentlichen Host, den wir vlt. 10 Minuten in der gesamten Woche gesehen haben. Zusammen mit uns zwei Mädels eine ziemlich lustige Konstellation, wie es sich spätestens bei den ersten Begegnungen mit den Huntsmen herausstellte (riesengroße Spinnen- wer sich nicht zu sehr ekelt, einfach mal googeln). Oder auch als die drei anwesenden Jungs uns für je 17 Dollar meinten einen Drink ausgeben zu wollen und wir nach diesen gefühlt drei Millilitern auf leeren Magen fast vom Stuhl gekippt sind.
Ich merke, ich hätte die Posts direkt schreiben sollen, denn die ganzen Details der folgenden Tage würde ich vermutlich durcheinanderschmeißen, wenn ich weiter so genau drauf eingehen würde.
Aber grob zusammengefasst, wir waren gefühlt jeden Tag in irgendeinem Einkaufladen, wobei Aldi unser absolutes Highlight war, haben uns täglich von Nudeln mit Tomatensoße ernährt, haben zu Fuß die Gegend erkundet, die teilweise ziemlich an San Francisco erinnert hat, haben uns mit einem Bus verfahren, waren ein Mal bei Tag und ein Mal Nacht auf einem Berg von dem aus man die ganze Stadt überblicken konnte und sind an die Gold Coast inklusive Surfersparadise gefahren.
Das was uns so ziemlich jeden Tag runtergezogen hat, war die Suche nach einem Job. Das allein war aber so ein großes Hin und Her, dass ich es wohl besser in einem anderen Post thematisiere. Mittlerweile stecken wir nämlich an einem ganz anderen Ort aber dazu dann beim nächsten Mal mehr. Jetzt gibt es erstmal eine kleine Bilderflut von den Tagen in Brisbane. :)